Geschichte der Stadt
Geschichte wiederholt sich nicht, doch gibt es Parallelen: Offenbar war Rheinböllen bereits einmal in seiner Vergangenheit Stadt – 1316 wird die Gemeinde in einem Schriftstück als Oppidum vermerkt. So hieß in römischer Zeit jede stadtähnliche Siedlung und in den Geschichtsquellen stand die Definition häufig für Städte des Mittelalters gerade im 13. und 14. Jahrhundert.
Rheinböllen war Hauptort des so genannten „Alten Gerichts“, uralter Kern der pfalzgräflichen Herrschaft auf dem Hundisrück. Zu diesem Besitz dürften auch Ellern, Erbach (teilweise), Dichtelbach und Kleinweidelbach gezählt haben. Die Ortsgeschichte beginnt viel früher, allerdings liegen aus der Zeit vor 1309 keine verbrieften Quellen vor, aus denen der Name „Rheinböllen“ hervor geht.
Besiedelt war die Region Rheinböllen bereits in der Steinzeit. Arbeiter fanden kurz nach 1900 bei Erdarbeiten in der Nähe des Bahnhofs ein geschliffenes und poliertes Steinbeil als ältesten Nachweis für die Anwesenheit von Menschen. Funde im Bereich des „Altdorfes“ (Dreieck zwischen Simmerner Straße, Poststraße und Bahnhofstraße) deuten auf keltischen Ursprung hin. Die Römer führten später eine Straße durch die Ansiedlung.
Heute gebräuchliche Straßenbezeichnungen wie „Wehr“ und „Hinterster Graben“ legen Zeugnis von einer Umwallung des Dorfes ab. Rheinböllen war durch zwei Wallgräben gesichert. Eine Abbildung von 1620 zeigt Palisaden auf dem Wall und einen darin integrierten Wehrturm. Der Namensteil „Rhein“ lässt auf eine historische Abhängigkeit von Bacharach schließen, zu dessen Vogtei es wohl einst zählte, ehe es pfalzgräflich wurde. Der frühere Lehrer und Heimatforscher Junges hat „Bollen“ zurück geführt auf die Begriffe „Hügel“ oder „Höhe. Demnach könnte man Rheinböllen mit „Rheinhöhe“ übersetzen. “ Im Laufe der Geschichte wurden für Rheinböllen die verschiedensten Schreibweisen angewandt: Rinbul, Rinbulle, Rynbuhel, Reynbullen, Rymbul, Rymbulen, Rynbule Rinbelle, Bollen, Bullen, Rinbulde, Rheinbullen.
Das oben erwähnte „Alte Gericht“ bestand wahrscheinlich schon 1142, als Hermann von Stahleck von seinem Schwager, König Konrad III., die Pfalzgrafschaft zugesprochen bekam. Die Orte dieser Hegemonie lagen alle im Archidiakonat der Mainzer Dompropstei und somit wahrscheinlich im Nahegau. Im Osten grenzte es an den Pfarrbezirk „St. Peter“ Bacharach, wozu Rheinböllen zumindest in kirchlicher Hinsicht definitiv gehörte. Das älteste bislang bekannte Dokument über den Ort ist ein auf den 1. Mai 1309 datierter Pachtvertrag, der zwischen dem als Burggraf zu Böckelheim amtierenden Johann von dem Stein und dem Schultheißen von Rheinböllen abgeschlossen wurde. Der Böckelheimer trug zwei Äcker im Bischofsfeld als pfalzgräfliches Lehen und übertrug sie der Gemeinde.
Nach Hermann von Stahlecks Ableben übertrug Kaiser Barbarossa 1156 die Pfalzgrafschaft bey Rhein seinem Stiefbruder Konrad. Dieser hatte gleichzeitig die Rechte an Gütern im Nahegau, wozu man höchstwahrscheinlich auch Rheinböllen zählen darf.
Kaiser Ludwig der Bayer und sein älterer Bruder Rudolf teilten sich den Besitz an der Rheinpfalz. Um die Gunst der rheinischen Fürsten zu erlangen, verpfändete Ludwig unmittelbar nach Beginn seiner Regentschaft (1314) das Alte Gericht Rheinböllen zusammen mit Schloss Fürstenberg und den Siedlungen Diebach und Manubach an den Mainzer Erzbischof Peter. Zwei Jahre darauf versetzte der Monarch eine Hälfte des Ortes an den Trierer Erzbischof Balduin und weitere vier Jahre später an König Johann von Böhmen, Balduins Neffen. Dafür ging nun die zweite Hälfte des Dorfes an den Trierer Kleriker. Die Siedlung war einer der Hauptorte der Pfalzgrafschaft (und galt wahrscheinlich zu jener Zeit als „Stadt“), ehe Simmern 1359 durch Verpfändung von 1800 Florentiner Gulden zum Besitz hinzu kam und später zur Amtshauptstadt erhoben wurde. Schon im 12. Jahrhundert soll Rheinböllen einen Marktplatz in seinen Mauern besessen haben. Pfalzgraf Rudolf II. gewährte nachweislich zwischen 1314 und 1347 die Marktrechte. Die Tradition setzt sich bis in die heutige Zeit fort: Noch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden Viehmärkte auf dem „Sauwasen“ (Gelände der heutigen Grundschule) abgehalten. Und ohne den alljährlichen Krammarkt an Kirmesdienstag wäre die „Rheinböller Kerb“ unvollständig.
Rheinböllens Zugehörigkeit änderte sich im 14. und 15. Jahrhundert noch häufig.
Bei der pfälzischen Teilung von 1338 zwischen den Pfalzgrafen Rudolf II., Ruprecht dem Jüngeren und Ruprecht dem Älteren wechselte die Herrschaft über Rheinböllen erneut: Die zwei letztgenannten Ruprechte waren die neuen Herren. Noch im gleichen Jahr verzichtete König Ludwig auf alle Ansprüche unter anderem auf das „halbe“ Rheinböllen und verweist die Pfandinhaber (Johann von Böhmen und Erzbischof Balduin) an die Pfalzgrafen Rudolf und die beiden Ruprechte. 1352 gab Ruprecht I. dem Erzstift Trier das halbe Rheinböllen zum Lehen, weshalb der Ort fortan als halb mit dem alten und neuen Gericht auf dem Hunsrück erscheint.
Das Gericht zu Rheinböllen bestand bereits 1359 und befand sich auf dem Gelände der heutigen katholischen Kirche. Auf der angrenzenden „Henkersbitz“ war der Galgen errichtet. 1886 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für die neu zu erbauende Kirche unter anderem Knochen und Schädel zu Tage gefördert – letzte Überbleibsel der dort Gehenkten.
Um 1400 hatten die Pfalzgrafen mehrere Rittergeschlechter mit Teilen aus ihrem Rheinböller Besitz belehnt: Die Knebel von Katzenelnbogen, die von Crampurg, von Leyen, die Futtersack von Steeg, die Breitscheit von Richenstein und die Hune von Bacharach. Auch die Ritter von Rymbulle erscheinen urkundlich 1361 bis 1389 – es ist jedoch unbekannt, ob und in welchem Verhältnis sie zum Ort standen. Edelknecht Dietrich von Rymbulle war auch Lehnsmann der Sponheimischen Burg Kastellaun.
Zwei Jahrhunderte später gehörte Rheinböllen zur Churpfalz und zählte 48 Feuerstätten (Haushalte). In jener Epoche um 1600 besaßen zahlreiche churpfälzische Herrschaften Wiesen in der Gemarkung: Anthonius Kratz von Scharfenstein, Antonius Waldbott zu Bassenheim, Friedrich Hundt von Seilen, Christoph von Stein, Hans Henrich von Schmidtburg zu Gemünden, Michel von Kallenfels, Hans Knebel von Katzenelnbogen, Hans Christoph von Grorode, die von Koppenstein und Hans Caspar von Sponheim.
Zum Ende des Mittelalters war Rheinböllen Poststation der Strecke von Innsbruck nach Mechelen im heutigen Belgien. Eine geographische Beschreibung aus dem 18. Jahrhundert klärt uns auf, dass durch den Flecken (sich) die von Bacharach führende Landstraße zieht. Weiterhin erfahren wir darin etwas über die kurfürstlichen Waldungen, die Eisenerzschürfungen im Ledenwald und den Guldenbach, der erst ab Rheinböllen seinen Namen trägt und vorher mit Volkenbach bezeichnet wird.
Spätestens seit Ende des 17. Jahrhundert war Rheinböllen Schultheißerei zusammen mit Dichtelbach und Erbach. Im 18. Jahrhundert hatte Churpfalz einen örtlichen Zöllner bestellt, der die Chausseegelder kassierte.
Kaiser Napoleon nahm 1794 das linke Rheinufer ein, das für zwei Jahrzehnte französisch bleiben sollte. Die Bürgermeisterei Rheinböllen wurde somit zur Mairie. Der Bierbrauer und Wirt Johann Jakob Mades amtierte als Maire. 1804 besuchte der französische Kaiser höchstpersönlich den Hunsrück und junge Bürger aus Rheinböllen, Dichtelbach, Ellern, Mörschbach und Kleinweidelbach mussten dem Herrscher entgegenreiten. Als in der Neujahrsnacht 1813/14 alliierte Truppen bei Kaub den Rhein überschritten, war Frankreichs Herrlichkeit in unserer Region erloschen: Das Rheinland wurde preußisch! Am besagten Neujahrstag rasteten Prinz Wilhelm und die Heerführer Blücher und Gneisenau im evangelischen Pfarrhaus – für wenige Stunden spürte das kleine Hunsrückdorf den Pulsschlag europäischer Geschichte.
Die früheren Mairien Argenthal und Rheinböllen bildeten nun zusammen das noch durch Liebshausen ergänzte preußische Amt Rheinböllen. Friedrich Mades, Sohn des oben erwähnten französischen Maires, wurde Bürgermeister und blieb bis zu seinem Tod 1851 im Dienst – 35 Jahre lang.
Knapp ein Jahrhundert später erlebte das Dorf den schwärzesten Tag seiner Geschichte. Am 16. März 1945 lag der Zweite Weltkrieg in den letzten Zuckungen. Eine Handvoll SS-Männer wollte an diesem Morgen den US-amerikanischen Vormarsch aufhalten und schoss einen Panzer ab. Daraufhin nahmen die übrigen Stahlkolosse, von Artillerie unterstützt, den Ort gefechtsmäßig unter Feuer. Etwa 25 Anwesen überstanden das Inferno nicht und wurden vollkommen zerstört, eine ganze Reihe weiterer Häuser beschädigt. Von der Evangelischen Kirche blieben nur die Umfassungsmauern stehen. Der Turm der Katholischen Kirche erhielt ebenfalls Treffer, überstand den Beschuss jedoch weitestgehend. Wie durch ein Wunder starb lediglich ein Bürger, aber dreißig Familien wurden obdachlos an diesem Tag.
Nach dem Krieg veränderte sich die Silhouette Rheinböllens nachhaltig durch stetiges Wachstum. In rascher Folge entstand Baugebiet um Baugebiet, die Bevölkerungszahl nahm sprunghaft zu. 1946 lebten 1.283 Einwohner im Bürgermeistereiort, bis 1985 hatte sich die Zahl verdreifacht (3.661). Heute atmen 4.171 Menschen aus 38 verschiedenen Nationen die gesunde Luft am Soonwaldrand.
Schulgeschichte
Als erster evangelischer Lehrer ist Literator Daniel Reinmann (1613) aktenkundig. 1689 ist erstmals von einem Schulhaus die Rede, das von 1700 bis 1707 auch von katholischen Schülern besucht wurde. 1780 bauten die Protestanten eine neue Schule. Auf deren Fundamenten wurde 1906 das heute noch bestehende Schulhaus unweit des Marktplatzes errichtet – im Dorf bekannt als „Altentagesstätte“. In diesem Gebäude hat der Gemeinderat heute seinen Sitzungsraum und der Bürgermeister sein Sprechzimmer eingerichtet.
Die Katholiken bauten sich 1765 in der Kirchgasse ein Schulhaus, in dem rund zwei Jahrhunderte lang Kinder fürs Leben lernten. 1959 bis 1960 baute die Gemeinde für beide Konfessionen eine gemeinsame Lehranstalt am Ortsrand neben dem Friedhof. Heute ist dies die Grundschule für die Sechs- bis Zehnzehnjährigen aus einem Großteil der Verbandsgemeinde. Die Hauptschule in der Simmerner Straße wurde 1968 bis 1969 errichtet, sie ist heute eine „Regionalschule“ und trägt den Namen Puricellischule.
Juden
Bis in die Zeit des „Tausendjährigen Reiches“ zählte Rheinböllen zu den Gemeinden im Landkreis Simmern mit einem größeren jüdischen Bevölkerungsanteil. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts sind die ältesten semitischen Spuren im Ort erkennbar. 1842 besuchten 17 israelitische Kinder die katholische Schule. Das älteste noch zu entziffernde Grabmal auf dem Judenfriedhof an der Straße nach Bacharach weist als Todesdatum eines Gottlieb Rauner den 11. September 1867 auf. Um 1900 waren acht Familien im Dorf gemeldet, die allesamt Händler waren oder einem Gewerbe nachgingen. Namen wie Hessel, Michels, Süßmann, Keller, Grünewald oder Kann sind betagten Rheinböllener Bürgern heute noch ein Begriff. Einzige jüdische Einrichtung in der Gemeinde war eine kleine Synagoge in der Bacharacher Straße. Sie ist erhalten geblieben. Die daran angebrachte Gedenktafel erinnert an eine Periode der Ortsgeschichte, die durch das Dritte Reich abrupt beendet wurde.
Bürgermeisterei
Rheinböllen galt von alters her als Mittelpunkt für die rundum liegenden Gemeinden. Das war in pfalzgräflicher Zeit genauso wie in der Epoche der Churpfalz, der zwanzigjährigen Franzosenherrschaft und der sich anschließenden Preußen- Hegemonie. Nach 1945 wurde die Bürgermeisterei zahlenmäßig noch vergrößert. Die heutige Verbandsgemeinde umfasst neben Rheinböllen die Orte Riesweiler, Argenthal, Schnorbach, Ellern, Mörschbach, Benzweiler, Liebshausen, Kisselbach, Steinbach, Dichtelbach und Erbach.
Der von den Franzosen 1813 in Amt und Würden gesetzte Maire Johann Friedrich Mades behielt seine Position auch in der sich anschließenden preußischen Zeit und leitete insgesamt 38 Jahre die Geschicke der Bürgermeisterei – länger als jeder seiner Nachfolger in den folgenden anderthalb Jahrhunderten. Ihm am nächsten kommt der aktuelle Stelleninhaber Franz-Josef Lauer. 1984 gewählt, fungierte er zwischen 1984 und 1999 in Personalunion auch als Ortsbürgermeister. 1999 löste ihn Siggi Herrmann auf dem Stuhl des „Ersten Mannes im Dorf“ ab.
Das Gemeindewappen wurde am 18. Mai 1966 genehmigt und zeigt In Schwarz ein wachsender goldener, rotgezungter und –bewehrter ¾ Löwe (so die offizielle Beschreibung). Die Erklärung dafür: „Rheinböllen war Hauptort des sogenannten Alten Gerichtes, der altpfälzischen Besitzungen auf dem Hunsrück. Der ¾ Löwe ist eine Minderung des pfälzischen Löwen, den die Wittelsbacher nach ihrer Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein (1214) erstmals in ihrem Wappen führen.“
Die Verbandsgemeindeverwaltung residiert seit 1872 im neugotischen Rathaus am Marktplatz, das 1984 durch einen Erweiterungsbau ergänzt wurde. Davor prangt das Wahrzeichen von Rheinböllen, der 170 Jahre alte Marktbrunnen. Von Generation zu Generation wird überliefert, dass er auch in den trockensten Jahren nie versiegte. Gespeist wird er aus drei Quellenschürfungen. Ein unter dem Wasserspender. befindlicher alter Schacht lässt darauf schließen, dass schon vor 1840 hier ein Brunnen angelegt war, der wohl hauptsächlich als Viehtränke genutzt wurde.
Rheinböllerhütte
In einem Grenzbegehungsprotokoll von 1598 wird die Eysenhütte am Guldenbach erstmals erwähnt. Rheinböllerhütte und Stromberger Neuhütte waren schon früh eingebunden in ein internationales Geflecht der westeuropäischen Montanindustrie von Belgien, Frankreich und Luxemburg und vom flandrischen Familienimperium der Mariot geleitet. Nach dem französischen Erbfolgekrieg wechselten zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Besitzer, zu denen fortan auch die Familie Utsch (bekannt als vermeintlicher „Jäger aus Churpfalz“) zählte. Um 1800 begann eine neue Ägide, als Margarethe Utsch, 1766 geborene Tochter des vorgenannten Jägers, den einer italienischen Einwandererfamilie entstammenden Carl Anton Puricelli heiratete. Im 19. Jahrhundert erlebte die Hütte dank der unternehmerischen Qualitäten der Puricellis ihre wirtschaftliche Blütezeit. 1865 standen 628 Menschen in Lohn und Brot, die unter anderem an drei Hochöfen ihr Tagwerk verrichteten. Spätestens ab dem Ersten Weltkrieg setzte ein fortdauernder Niedergang ein und 1953 wurde die Betriebsgesellschaft liquidiert. Mehrere Pächter versuchten danach erfolglos ihr Glück, ehe die Firma Alfred Teves das Werk 1965 aufkaufte. Heute gehört die Unternehmung zum Conti-Konzern und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region über den Rhein-Hunsrück-Kreis hinaus.
Familien
Aus alten Urkunden lässt sich einiges über Familiennamen in Rheinböllen nachlesen, von denen exemplarisch einige genannt werden sollen: Aus dem Pachtvertrag von 1309, der ältesten überlieferten Urkunde des Ortes, geht zweifelsfrei ein Engilnheyme als erster bekannter Schultheiß hervor. In diesem Akt ist auch die Rede von einem „Wasenmeister“ Eynolf.
Neben dem weiter oben angeführten ersten Kirchenmann Wernher Fust (1332) sind aus 1347 der Schultheiß Menno und der Glöckner Guczo, die beide gleichzeitig Gerichtsschöffen waren, erwähnt. 1599 war Gabriel Troja Schultheiß. Weitere zum Teil heute noch vorkommende Namen stammen aus einem Protokoll von 1608: Leonhard Holler, Hans und Peter Immig, Hans Christmann oder Johann Mühleisen. Der 1619 geborene Schmied Stephan Leichtweiss war ebenfalls Schultheiß und wurde mit 84 Jahren für damalige Verhältnisse uralt. Zwischen 1690 und 1719 amtierte Nicolaus Tatsch immerhin 29 Jahre als „Scholles“. Ein weiteres altes Geschlecht im Dorf ist das der Augustin: Nach einer Überlieferung soll in deren Haus der Räuberhauptmann Schinderhannes mit seinen Spießgesellen verkehrt sein (Verfasser: Dieter Diether).